Das Haushaltsbuch

Das Haushaltsbuch - wozu, was muss rein, Vorteile - Nachteile

Ist am Monatsende das Geld knapp, dann hilft Dir das Haushaltsbuch.

Sich jeden Monat aufs Neue abmühen, um über die Runden zu kommen, ist für so manchen eher Regel als Ausnahme.

Und wenn es gerade so für das Nötigste reicht, ist an Sparen im Sinne von langfristigem Vermögensaufbau natürlich überhaupt nicht zu denken.

Viele leben von der Hand in den Mund, obwohl das Einkommen nicht einmal gering ist. Mitunter scheint das Geld durch die Finger zu gleiten.

Wer sich hingegen die Mühe macht, ein Haushaltsbuch zu führen, bekommt schnell den Überblick über seine Einnahmen und Ausgaben.

Daraus ziehst Du dann die richtigen Schlüsse.

Es eignet sich sogar als Grundlage aller finanziellen Planungen.

Das Haushaltsbuch - Was ist das?

Im Grunde genommen ist ein Haushaltsbuch eine Auflistung Deiner Einnahmen und Ausgaben.

Kurz gesagt stellst Du diese gegenüber, um herauszufinden

  • woher die Einnahmen kommen
  • wohin Deine Einnahmen fließen und
  • ob Du letztlich einen Einnahmenüberschuss hast.

Wenn Du keinen Einnahmenüberschuss hast, lebst Du über Deine Verhältnisse, und machst unter dem Strich Schulden.

Während die Einnahmen in der Regel schnell zusammengetragen sind, bedürfen die Ausgaben im folgenden einer detaillierten Untersuchung.

Zuerst erstellst Du für alle Arten von Einnahmen und Ausgaben Kategorien.

Anschließend weist Du die Ausgaben den unterschiedlichen Kategorien zu.

Je detaillierter der Grad der Kategorisierung, desto eher erkennst Du, wie viel Geld Du tatsächlich für welchen Zweck monatlich ausgibst.

Wer braucht ein Haushaltsbuch?

„Ein Haushaltsbuch ist doch nur etwas für Pfennigfuchser und Spießer.“

Diese weit verbreitete Sichtweise ist allerdings nichts weiter, als ein Klischee.

Es geht bei der Führung eines Haushaltsbuches weder darum, jeden Cent zweimal umzudrehen, noch sich selbst jede Kleinigkeit zu verkneifen.

Das Ziel ist, Deinen Geldfluss sowohl zu erkennen, als auch zu optimieren.

Lohnt sich der Aufwand?

Ein Haushaltsbuch zu führen lohnt sich insbesondere für diejenigen, die ohnehin mit geringem Budget auskommen müssen.

Es lohnt sich für alle, die ihre Geldangelegenheiten ins Gleichgewicht bringen müssen.

Aber auch, falls Du nicht schlecht verdienst, hilft Dir ein Haushaltsbuch dabei, Deine Kosten zu optimieren.

Den einen oder anderen Hunderter mehr für die Altersvorsorge, oder schlicht für die schönen Dinge des Lebens, hättest Du sicherlich auch gern.

Wie führe ich ein Haushaltsbuch?

Digitale Formen von Haushaltsbüchern gibt es beispielsweise als PC-Software, oder auch als App für Dein Smartphone oder Tablet.

Haushaltsbücher gibt es andererseits aber auch noch tatsächlich in Form gedruckter Hefte oder Formulare.

Diese bekommst Du zum Beispiel bei Beratungsstellen, Verbraucherzentralen, sowie im Schreibwaren- oder Buchladen.

Das Haushaltsbuch - was muss rein?

Nur die regelmäßigen Einnahmen zählen

Empfehlenswert ist es, nur alle regelmäßigen Einkünfte in Dein Haushaltsbuch einfließen zu lassen.

Wenn Du Deine monatlichen Einnahmen und Ausgaben vergleichen willst, solltest Du jedoch einmalige Sonderzahlungen nicht mit in Deine Kalkulation einfließen lassen.

Zu den einmaligen Sonderzahlungen zählen beispielsweise

  • Urlaubsgeld
  • Weihnachtsgeld
  • Tantiemen
  • Jahressonderzahlungen

Vor allem solltest Du damit keinen Durchschnittswert für monatliches Einkommen errechnen.

Warum nicht?

Weil einmalige Sonderzahlungen Dein zur Verfügung stehendes Einkommen ausschließlich im Monat der Auszahlung erhöhen.

Diese einmalige Sonderzahlung erhöht Deine Einkünfte in allen anderen Monaten aber nur kalkulatorisch.

Das Geld steht Dir dann jedoch nicht zur Verfügung.

Deine regelmäßigen Einkünfte im Haushaltsbuch abzubilden, dürfte daher schnell erledigt sein.

Die Ermittlung der Ausgaben braucht Zeit

Im Gegensatz zur Einnahmenseite ist die Sache bei Deinen Ausgaben schon komplizierter.

Hier brauchst Du Durchhaltevermögen. Vergleichbarkeit in den Ausgaben kannst Du im ersten Monat nur für fixe, monatlich wiederkehrende Ausgaben herstellen.

Aber auch davon gibt es einige.

Wenn Du Deine durchschnittlichen variablen Ausgaben ermitteln willst, hast Du bei den Ausgaben im ersten Monat nur einen Wert pro Kategorie, aber noch keinen Vergleichswert.

Nach dem zweiten Monat kannst Du bereits vergleichen, und schließlich ab dem dritten Monat recht genaue Durchschnittswerte bilden.

Einnahmen- und Ausgabenkategorien im Detail

Grundsätzlich beinhaltet Dein Haushaltsbuch detaillierte Angaben zu Deinen Einnahmen, und Deinen Ausgaben.

Beide teilst Du zuerst in verschiedene Kategorien ein.

Je mehr Kategorien, desto genauer kannst Du erkennen, woher das Geld kommt.

Und vor allem, wohin Dein Geld fließt.

Auf der Einnahmenseite sind es meistens nicht viele Kategorien. Das heißt, woher Deine Einkünfte kommen, stellst Du folglich recht schnell zusammen.

Auf der Ausgabenseite ist die Anzahl der Kategorien mitunter deutlich größer.

Zumindest solltest Du sie größer wählen. Denn sonst bekommst Du möglicherweise keinen klaren Blick dafür, in welcher Höhe Du Dein Geld für verschiedenste Dinge ausgibst.

Ein Beispiel:

Am Wochenende machst Du den großen Wocheneinkauf im Supermarkt.

Danach schreibst Du den vollen Betrag des Kassenbons in die Kategorie „Lebensmittel“. Das ist jedoch nur dann aussagekräftig, wenn Du tatsächlich nur Lebensmittel gekauft hast.

Wenn in Deinem Einkaufswagen aber auch Zeitschriften, Alkohol, Socken oder Zigaretten gelandet sind, ist die eine Kategorie „Lebensmittel“ nicht ausreichend.

Alkohol und Zigaretten gehören dabei sicherlich in eigene Kategorien.

Die Socken passen sicherlich besser in eine Kategorie „Kleidung & Accessoires“. Und Zeitschriften demzufolge eher in eine Kategorie „Zeitschriften, Bücher, Printmedien“.

Du musst dabei aber nicht vom Hundertsten ins Tausendste gehen. Zu viele Kategorien erhöhen den Aufwand der Erfassung der Ausgaben deutlich.

Das Beispiel zeigt aber bereits Möglichkeiten zur Vereinfachung auf. Verschiedene Ausgabenpositionen fasst Du dabei zu sinnvollen Kategorien zusammen.

Eine Übersicht möglicher Einnahmen- und Ausgabenkategorien

Einnahmenkategorien

Ausgabenkategorien

  • Lohn / Gehalt
  • Einnahmen aus selbständiger Arbeit
  • Renten
  • Pensionen
  • Nebenjobs
  • Vermietung, Verpachtung, Zinsen
  • ALG I
  • ALG II (Hartz IV)
  • Sozialhilfe
  • Kindergeld
  • Elterngeld
  • Wohngeld
  • Krankengeld
  • Übergangsgeld
  • Unterhalt
  • Beihilfe
  • sonstige
  • Wohnen
    • Kaltmiete
    • Nebenkosten
    • Strom
    • Gas
    • Telefon
    • GEZ
    • Kabelfernsehen
  • Steuern & Versicherungen
    • Kfz.-Steuer
    • Kfz.-Versicherung
    • Hausratsversicherung
    • priv. Haftpflichtversicherung
    • Lebensversicherung (Risiko)
  •  Darlehen / Kredite / Bank
    • Kredit für Kraftfahrzeug
    • Kontoführungsgebühren
    • Kreditkartengebühren
  • Mobilität
    • Kraftstoffkosten
    • Inspektions- und Wartungskosten
    • Kosten ÖPNV
  • Beauty & Wellness
    • Frisör
    • Nagelstudio
  • Lebensmittel
    • Nahrungsmittel
    • Getränke
    • Süßwaren
    • Hygieneartikel
    • Haushaltswaren
  • Alkohol, Tabakwaren
  • Zeitschriften, Bücher, Printmedien
  • Kleidung & Accessoires
  • Beiträge & Abos
    • Fitnesscenter
    • Zeitschriften-Abo
    • Vereinsbeiträge
  • Entertainment
    • Netflix
    • Sky
    • Spotify
    • Kino
  • Urlaub
  • Restaurant / Fastfood
  • Lotto
  • Altersvorsorge
    • Riesterrente
    • Lebensversicherung (kapitalbildend)
  • Rücklagenbildung
  • Geldanlage
    • ETF Sparplan
    • Aktienfonds

Du siehst sofort: die Einnahmenkategorien decken vermutlich schon alle möglichen Formen ab.

Die Anzahl der Ausgabenkategorien und ihre Unterteilungen ist aber schier unendlich.

Letztenendes ist sie daher nur von Deiner eigenen Idee der Detaillierung abhängig.

Das Haushaltsbuch als Excel-Vorlage im Download

Ein Haushaltsbuch als Excel-Vorlage findest Du hier oder auch im Downloadbereich dieses Blogs.


Ebenso findest Du dort eine Vorlage als *pdf einfach zum Ausdrucken.

Wie erstellst Du Dir Dein Haushaltsbuch?

Welche Vor- oder Nachteile ziehst Du daraus?

Nutzt Du feste gratis Vorlagen, z.B. als Excel-Tabelle, oder schreibst Du ein handschriftliches Haushaltsbuch? 

Über Deine Anregungen im Kommentar freue ich mich sehr.

Interessante Links zum Thema

Verbraucherzentrale NRW e.V.  – wissen/geld-versicherungen

Zweites Deutsches Fernsehen – Redaktion WiSo