Benzinsparen beim Autofahren gewinnt in Zeiten permanent steigender Kraftstoffkosten immer mehr an Bedeutung.
Hier bekommst Du nützliche und wirksame Tipps, wie Du auch mit Deinem Fahrzeug den Benzinverbrauch reduzieren kannst.
Tipp 1: Ermittle Deinen echten Durchschnittsverbrauch
Die Fahrzeughersteller versprechen in der Regel niedrige Verbrauchswerte ihrer Fahrzeuge. In der Praxis werden diese tatsächlich selten erreicht.
Das liegt vor allem daran, das diese Verbrauchswerte unter nicht praxisrelevanten Rahmenbedingungen ermittelt werden.
Um einen echten Durchschnittsverbauch zu ermitteln, braucht es nicht viel.
Du findest im Downloadbereich eine kleine Excel-Tabelle. Damit kannst Du Deinen tatsächlichen Durchschnittsverbrauch sehr leicht errechnen.
Diese Excel-Tabelle ist im Übrigen auch Bestandteil des Haushaltsbuches.
Tipp 2: Motor erst starten, wenn Du losfahren willst
Du teilst Dir Dein Auto mit anderen? Dann musst Du womöglich Sitz und Spiegel neu einstellen und justieren, bevor Du losfahren kannst. Erst nach der Neueinstellung startest Du den Motor.
Tipp 3: vorausschauend Autofahren hilft Benzinsparen
Permanentes Gasgeben und Bremsen erhöht den Benzinverbrauch deutlich.
Fahre an rote Ampeln nicht im Leerlauf heran und bremse dann. Nutze stattdessen die Motorbremswirkung bei eingelegtem Gang. Im sogenannten Schubbetrieb schaltet die Schubabschaltung Deines Fahrzeugs die Kraftstoffzufuhr dann ab.
Gleiches gilt für das Heranfahren an Ortschaften. Nimm den Fuß vom Gas und lasse die Motorbremse Dein Fahrzeug abbremsen bis zum Ortseingangsschild.
Tipp 4: Vermeide kurze Fahrtstrecken
Erst bei warmen Motor verringert sich der Benzinverbrauch. Fasse notfalls mehrere Kurzstrecken zu einer längeren Strecke zusammen.
Das Warmlaufenlassen des Motors im Stand ist übrigens verboten und schadet der Umwelt. Darüber hinaus kostet es sinnlos Kraftstoff.
Tipp 5: schnelles Hochschalten - niedrige Drehzahl
Beschleunige zügig, und schalte schnell in den nächst höheren Gang.
Ab einer Drehzahl von rund 2.000 U/min wählst Du den nächst höheren Gang.
Du hast Deine Geschwindigkeit erreicht? Dann nimm so lange den höchsten Gang, bis der Motor anfängt zu ruckeln, wenn Du langsamer wirst.
Exakt so verfährt auch Deine Automatik, solange Du nicht den Kick-Down nutzt.
Es ist überhaupt kein Problem, im flüssigen Stadtverkehr im 5. Gang zu fahren.
Tipp 6: Fahre nicht mit unnötigem Ballast
Wenn Du
- Deinen Fahrradträger
- den Dachgepäckträger
- die Dachbox oder
- Dein Dachzelt
nicht brauchst, montiere es ab.
Aufgrund der Massenträgheit muss der Motor jedes zusätzliche kg Gewicht durch die Motorleistung zusätzlich beschleunigen.
Bei Anbauteilen am Fahrzeugäußeren kommt zudem noch ein erhöhter Windwiderstand hinzu. Auch dieser muss überwunden werden.
Beides ist kontraproduktiv für das Benzinsparen beim Autofahren.
Tipp 7: Nicht nur zum Benzinsparen wichtig: Achte auf den Reifenluftdruck
Bei Autoreifen mit zu geringem Reifenluftdruck vergrößert sich die Aufstandsfläche des Reifens auf dem Straßenbelag.
Der Motorantrieb muss dann einen höheren Rollwiderstand überwinden.
Kontrolliere daher regelmäßig den Reifenluftdruck, sofern Dein Fahrzeug nicht über Reifendrucksensoren verfügt.
Schon ein zu geringer Reifendruck von 0,2 bar verschlechtert das Fahrverhalten. Darüber hinaus führt er zu 1% höherem Kraftstoffverbrauch.
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Tipp 8: Lass den Motor nicht unnötig laufen
Ein Otto- oder Dieselmotor verbraucht Kraftstoff, wenn er läuft. Auch dann, wenn Du gar nicht fährst.
Moderne Fahrzeuge haben Start-Stopp-Systeme. Diese schalten automatisch den Motor aus, um Benzin zu sparen, wenn Du anhälst.
Dein Fahrzeug verfügt nicht über ein Start-Stopp-System? Auch das manuelle Ausschalten des Motors lohnt sich, wenn die Standzeit voraussichtlich mehr als 20 s beträgt.
An geschlossenen Bahnübergängen ist das Laufenlassen des Motors sogar verboten.
Tipp 9: Benzinsparen mit Energiesparreifen
Längst werden Autoreifen nicht mehr nur auf Haltbarkeit und Verhalten auf nasser Straße getestet.
Heute wird ebenfalls geprüft und bewertet, wie das Abrollgeräusch ist (Geräuschemission) und wie hoch der Rollwiderstand des Reifens ist.
Letzteres hat direkten Einfluss auf den Durchschnittsverbrauch.
Mit neuen Energiesparreifen kannst Du rund 0,5 Liter Benzin auf 100 km Distanz beim Fahren einsparen.
Die Europäische Union hat per Verordnung (Nr. 1222/2009) das EU-Reifenlabel für alle EU-Mitgliedsstaaten verbindlich und identisch eingeführt.
Es gilt für PKW-Reifen, leichte Nutzfahrzeug-Reifen sowie schwere Nutzfahrzeug-Reifen, die nach dem 01.07.2012 produziert wurden.
Es werden drei verschiedene Bereiche getestet:
- Rollwiderstand
- Nasshaftung
- Abrollgeräusch, dass der Reifen auf der Straße verursacht.
Veranschaulicht wird dies auf Energielabeln, wie Du sie auch von Elektrogeräten her kennst.
Zum Beispiel so:
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Tipp 10: Vermeide Wartungsstau am Fahrzeug
Regelmäßige Durchsichten Deines Fahrzeugs – nicht nur zum TÜV-Termin – sollten dazugehören.
Das erhöht nicht nur Deine Sicherheit, sondern es trägt ebenso zum Benzinsparen beim Autofahren bei.
Wechsle den Motorluftfilter regelmäßig, ebenso wie das Motoröl – im Idealfall Leichtlauföl.
Achte dabei auf die Herstellerangaben im Bordbuch.
Tipp 11: Schalte elektrische Verbraucher aus, die Du nicht brauchst
Das Bordnetz versorgt die elektrischen Verbraucher im Auto. Sie beziehen ihre benötigte Energie aus der Autobatterie.
Diese wiederum wird von einem Generator (häufig auch „Lichtmaschine“ genannt) aufgeladen. Angetrieben wird der Generator über den Keilriemen vom Verbrennungsmotor.
Somit wird klar, das auch elektrische Verbraucher den Kraftstoffverbrauch erhöhen.
Beispielsweise seien hier genannt
- die Klimaanlage
- die Sitzheizung
- die Heckscheibenheizung
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Tipp 12: Benzinsparen vs. Höchstgeschwindigkeit
Wenn es um Benzinsparen geht, ist es natürlich grundverkehrt, permanent den rechten Fuss bis zum Bodenblech durchzudrücken.
Grundsätzlich erhöhen höhere Geschwindigkeiten den Kraftstoffverbrauch überproportional.
Untersuchungen des ADAC haben ergeben, das ein durchschnittlicher Mittelklassewagen bei Tempo 160 km/h schon 2/3 mehr Kraftstoff verbraucht, als bei 100 km/h. Also zum Beispiel 10 Liter Kraftstoff / 100 km, anstatt 6 Liter Kraftstoff / 100 km.
Umgerechnet bedeutet das bei einem angenommenen Benzinpreis von 1,65 € / Liter Mehrkosten in Höhe von 6,60 € für 100 gefahrene km.
Häufig wird argumentiert, der Zeitvorteil sei der große Gewinn beim schnellen Fahren.
Das ist inhaltlich natürlich korrekt. Wer schneller fährt, ist eher am Ziel.
Aber mache Dir einmal klar, zu welchem Preis Du diesen Zeitvorteil erkaufst.
Ein kleines Rechenbeispiel:
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Bei einer Reise über 400 km (einfache Wegstrecke, 800 km Hin- und Rückreise) gewinnst Du zwar 2,75 h an reiner Fahrzeit. Jede Stunde bezahlst Du jedoch über den erhöhten Benzinverbrauch mit 19,20 €.
Für 19,20 € / h müsste Dein Nettogehalt bei einer 40-Stunden-Woche bei rund 3.320 € liegen.
Verdienst Du so viel?
Tipp 13: Benzinsparen mit der Motorbremse - Im Gefälle nicht auskuppeln
In den Bergen solltest Du bei Gefälle nicht auskuppeln, sondern einen Gang eingelegt lassen.
Die Motorbremse bremst Dein Fahrzeug ab. Dabei verbrauchst Du nahezu keinen Kraftstoff und schonst die Bremsen.
Je niedriger der Gang, desto höher die Bremswirkung.
Tipp 14: Benzinsparen durch richtige Einstellungen im Navigationsgerät
Es ist egal, ob Du mit dem Smartphone und Google Maps navigierst, oder mit dem fest eingebauten Navigationsgerät.
Sie haben eines gemeinsam: sie bieten Dir alternative Routen an.
Das sind dann in der Regel
- die schönsten Strecken
- die kürzeste Entfernung
- Routen ohne mautpflichtige Straßen
- Routen ohne Fährverbindungen
- oder ähnliche Prämissen.
Um Kraftstoff zu sparen solltest Du darauf achten, das die Navi-Option „schnellste Route“ aktiviert ist.
In der Regel ist das zwar nicht die kürzeste Strecke, aber die Routenführung, die Dir am ehesten das Kraftstoffsparen erleichtert.
Bei langen Distanzen sind das zumeist Strecken mit Autobahnabschnitten. Es sei denn, Du hast die Option „Autobahn vermeiden“ im Navi aktiviert.
Dort kannst Du dann aber mit konstanter und moderater Geschwindigkeit den meisten Kraftstoff sparen. Im Idealfall stellst Du die Geschwindigkeit mit einer Geschwindigkeitsregelanlage (Tempomat) ein.

Tipp 15: Nicht mit geöffneten Fenstern fahren
Geöffnete Fenster erzeugen Luftverwirbelungen. Diese wirken sich wiederum negativ auf die Fahrzeug-Aerodynamik aus.
Schlechtere Aerodynamik = höherer Kraftstoffverbrauch.
Nicht umsonst tricksen die Automobilhersteller bei der Ermittlung des durchschnittlichen Kraftstoffverbrauches.
Da werden dann Außenspiegel demontiert, oder Schlitze zwischen den Blechen (beispielsweise dem Spalt zwischen Motorhaube und vorderen Kotflügeln) mit Klebeband abgeklebt, damit es bloss keine unerwünschten Luftverwirbelungen gibt.
Das ist ganz legal, denn so ist der Prüfzyklus beschrieben.
Ein damit ermittelter durchschnittlicher Verbrauch hat natürlich mit der Praxis nicht mehr viel gemeinsam.
Tipp 16: Benzinsparen mit Prämiumkraftstoffen?
Es gibt Mineralölunternehmen, die Dir einen geringeren durchschnittlichen Verbauch versprechen, wenn Du Ihre hochwertigen Prämiumkraftstoffe tankst.
Darüber hinaus soll die Laufruhe des Fahrzeugmotors optimiert werden. Dies wird durch die Verwendung besonders hochwertiger Kraftstoffzusätze (sog. Additive) erreicht. Selbstverständlich schützt Dich dieser Kraftstoff auch vor Motorschäden….
Derartige Produkte bekommst Du an nahezu allen Tankstellen.
Aber: bis heute gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis für die Richtigkeit der oben genannten Versprechen.
Die Mineralölunternehmen optimieren damit auf jeden Fall ihren Gewinn. Der Rest ist wohl eher eine Glaubensfrage.
Du hast weitere, clevere Tipps zum Kraftstoffsparen beim Autofahren?
Dann freue ich mich sehr, wenn Du diese unten in das Kommentarfeld schreibst.
Interessante Links zum Thema Benzinsparen
Deutsche Umwelthilfe e.V. – Die Tricks der Autohersteller
Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V. – Was Prämiumkraftstoffe sind und was sie können